Online ein Buch gekauft und am nächsten Tag für exakt diesen Titel Werbung auf Facebook angezeigt bekommen? Sie sind nicht allein. In diesem Artikel erkläre ich, warum das passiert und wie Sie das vermeiden, wenn Sie selbst Anzeigen schalten.
Wer die Tage aus den Ferien zurückkommt, ist erholt. Und wundert sich. Über die zahlreichen Facebook-Werbeanzeigen von Ferienhäusern oder Hotels aus der Region, in der man grad war und vermutlich so schnell nicht wieder hinfährt.
Meistens ist man die ersten Tage nach dem Urlaub aber noch entspannt genug, um darüber hinwegzusehen bzw. zu scrollen. Richtig nervig sind hingegen eingeblendete Werbeanzeigen für Produkte, die man eben erst bestellt hat. Und die dann teilweise über Wochen hinweg nicht verschwinden.
«Dummes Facebook, haha», ist dann oft die Reaktion. Sie ist falsch.
Facebook kann nichts dafür, dass Sie Anzeigen für Produkte und Dienstleistungen sehen, die Sie schon gekauft haben. Und das Social Network ist auch nicht dumm, ganz im Gegenteil.
Der Fachbegriff für diese Werbekampagnen ist «Re-Targeting». Webseitenbetreiber integrieren in ihre Onlineshops ein sogenanntes Facebook-Pixel – ein Programmschnipsel, der Kundinnen und Kunden identifiziert und es den Betreibern dementsprechend ermöglicht, die Anzeige nur bei Personen einblenden zu lassen, die schon auf ihren Websites waren. Und wer als Onlineshopbetreiber beim Re-Targeting einen Fehler macht (oder die Möglichkeiten nicht gut genug kennt) sorgt eben dafür, dass bei Ihnen Produkte im Feed angezeigt werden, die bereits in Ihrem Briefkasten liegen.
Facebook bietet dieses Pixel kostenlos an, und das ist kein schlechtes Geschäft. Im Gegenteil: Einerseits sind die Daten, welche Nutzerinnen und Nutzer welche Websites besuchten haben, enorm wertvoll, andererseits zahlen Werbetreibende für Re-Targeting-Kampagnen mit dem höchsten Preis für Facebook-Ads. Und datenschutztechnisch ist das insofern kein Problem, als dass Kundinnen und Kunden bei jedem Webseiten-Besuch (stillschweigend oder proaktiv) der Verwendung des Pixels zustimmen.
CA oder ausgeschrieben «Custom Audience» heisst beim Facebook-Marketing eine Zielgruppe, die mithilfe des Facebook-Pixels erstellt werden kann. Die einfachste Variante: Websitebesucher oder Besucher einer bestimmten Seite. Also «Blende die Werbung für den neuen John-Grishham-Roman allen ein, die auf meiner Website waren oder sich dieses auf einer Webseite angesehen haben» – ganz unabhängig davon, ob es zur Transaktion gekommen ist oder nicht. Bei Re-Marketing-Kampagnen sind diese Zielgruppen selten der richtige Weg. Hingegen ist der Einsatz folgender fünf CAs sinnvoll:
Je besser eine Werbeanzeige zum Empfänger oder zur Empfängerin passt, desto eher wird sie geklickt. Soweit so logisch. Aber trivial ist das dennoch nicht: Voraussetzung dafür ist einerseits ein sauber programmierter Onlineshop, andererseits präzis aufgesetzte Custom Audiences – und nicht zuletzt ein sauberes Reporting, um zu überprüfen, wie gut die Massnahmen auf die Ziele eingezahlt haben.