Glaubwürdig und authentisch: So geht (Marketing)-Kommunikation 2019

Reto Vogt Reto Vogt on 16. Mai 2019 15:25:39 MESZ

Wer zu sehr von sich überzeugt ist und nur von sich selbst spricht, kommt selten gut an. Das ist bei der Partnersuche nicht anders, als bei der Kundenakquise.

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Glaubwürdigkeit und Authentizität sind zwar Buzzwords, aber solche, die sich jedes Unternehmen im Jahr 2019 auf die Kommunikationsfahne schreiben sollte. Werbespots, Pressemitteilungen oder Einträge auf Corporate-Blogs enthalten oft mehr Superlative als ein Unterrichtsbuch, das erklärt, was ein Superlativ ist. Schlimmer noch: In den meisten Kommunikationsmassnahmen steht das Produkt in Zentrum, das an den Mann oder die Frau gebracht werden soll. Zum Beispiel ein Staubsauger.

Produkte sind austauschbar, Storys nicht

Nun verfolgen alle Hersteller die gleichen Ziele: Sie wollen leisere, leistungsstärkere, stromsparendere oder preiswertere Staubsauger bauen. Egal ob also die Marketingabteilung von Firma A oder B das Gerät anpreisen will und es ins Zentrum ihrer Kommunikation stellt, der Text wird ähnlich klingen: «Entscheiden Sie sich jetzt für den Sauger Ultra Plus. Damit Ihre Stube noch schneller rein wird, ohne dass Sie dabei vor lauter Lärm ihre Katze verrückt machen».

Es spielt keine Rolle, ob Sie Staubsauger, Berliner, Software oder eine Dienstleistung anbieten: Es macht Sie austauschbar, wenn Sie nur darüber sprechen, was Sie verkaufen wollen. Denn es gibt bestimmt eine Firma, auf dem Planeten Erde, die etwas verblüffend ähnliches verkauft. (Und dummerweise finden das Käufer*innen im Jahr 2019 raus. Immer.) Um sich von der Konkurrenz zu unterscheiden, müssen Sie Geschichten erzählen. Und in diesen Geschichten müssen Sie Ihren künftigen Kund*innen etwas beibringen, das sie vorher nicht wussten, oder das sie zumindest unterhält. Nach Glaubwürdigkeit und Authentizität ist Storytelling also das nächste wichtige Buzzword.

Ob Red Bull Obst verkauft oder nicht, ist egal

Um beim Staubsauger-Beispiel zu bleiben: Sie könnten beispielsweise zeigen, wie sich die Geräte in den letzten 100 Jahren verändert haben oder aus wie vielen Einzelteilen sich dein Staubsauger zusammensetzt (und wie umweltschonend diese im besten Fall sind). Egal was es ist: Informieren, überraschen, unterhalten Sie, seien Sie witzig und nehmen Sie sich nicht zu ernst. Und ganz wichtig: Erwähnen Sie Ihr Produkt frühestens nach dem vierten Absatz.

Richtig gut macht das meiner Meinung nach Red Bull, auch wenn ich deren Getränk nicht mag. Das Unternehmen kommuniziert Rekorde. Höher, schneller, weiter. Es unterstützt Extremsport-Anlässe, an denen Menschen über sich hinauswachsen (bzw. sich Flügel verleihen) sollen, und publiziert nicht zuletzt ein Action-Magazin, das wiederum dieselben Botschaften in die Welt hinausträgt. Diese Art Kommunikation macht völlig unerheblich, ob die Firma einen Schokoriegel, frisches Obst oder eben einen Energy Drink verkauft.

Andere sagen lassen, was man selbst denkt

Nicht unerheblich ist hingegen, dass Sie sich bei deiner Story genau überlegst, wem Sie diese erzählen wollen und was deren Zweck ist. (Der Verkauf des Produkts darf es nicht sein, sonst sind Sie wieder am Anfang des Problems.) Zudem bietet sich die Möglichkeit an, eigenen Content mit fremden Federn zu schmücken. Das soll nicht zum Klauen oder Abschreiben animieren. Es geht vielmehr darum, bestehende Inhalte im Web auszuwählen, und diese für die eigene Kommunikation zu nutzen.

Es erhöht deine Glaubwürdigkeit, wenn Sie Ihre Thesen durch Artikel von Dritten belegst, statt diese selbst zu tätigen. Es ist wie bei der Partnersuche: Wenn dir eine Freundin sagt «Du, der Typ dort drüben an der Bar würde noch gut zu dir passen!» gehen Sie auch eher zu ihm hin, als wenn er direkt auf dich zusteuert und meint «Hoi, ich bin der Richtige für dich.»

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Topics: Storytelling, Marketing und Public Relations, Kuratieren, Konzepte und Strategien