Eine bessere App durch (kuratierte) Inhalte

Portale oder Apps von Banken, Versicherungen und anderen Dienstleistern haben oft eins gemeinsam: Kundinnen und Kunden loggen sich erstens nur selten ein und zweitens schnell wieder aus. Eine bislang selten genutzte Möglichkeit erhöht Nutzen und Verweildauer.

Moderne Kundenportale bieten mehr als nur die nötigen Informationen (Bild: Unsplash/Austin Distel)

Kundinnen und Kunden suchen auf Plattformen von Dienstleistern nach für sie relevanten Informationen. Zum Beispiel dem Kontostand, den letzten Ein- und Auszahlungen, aktuellen Schadenfällen oder Bewegungen im Aktien- oder Dritte-Säule-Portfolio. Haben sie das gewünschte gefunden, loggen sie sich wieder aus – oft ohne mit weiteren Angeboten oder Informationen zu interagieren.

Passende und relevante Inhalte bieten Mehrwert

Wer seinen Kundinnen und Kunden zum bezogenen Dienst passende, personalisierte und relevante Inhalte anzeigt, bietet diesen einen echten Mehrwert, der sie nicht nur länger auf der Plattform verweilen, sondern auch häufiger einloggen lässt. Voraussetzung dafür ist: Der angezeigte Content ist auf jede einzelne Kundin und jeden einzelnen Kunden zugeschnitten.

Plattformen mit kuratierten Inhalten

• In seiner App zeigt Revolut kuratierte Neuigkeiten aus den Finanzmärkten, beispielsweise die Entwicklungen bei Gold- und Ölpreis oder bei Fremdwährungen.

• Besitzer:innen eines Thermomix erhalten Zugriff auf die Rezeptdatenbank des Anbieters Vorwerk. Die Rezepte können in einen Wochenplan einsortiert und drahtlos mit dem Gerät synchronisiert werden.

• Seeking Alpha ist nach eigenen Angaben die weltgrösste Investmentcommunity. Eingeloggte Nutzer sehen personalisierte News zu Finanzanalysen, Investments, Börsenentwicklungen etc. 
  
  
  
  
  
• Die Berliner Banking-Plattform Kapilendo zeigt ins Nutzercockpit eingeloggten Kundinnen und Kunden nützliche Artikel zu ihren relevanten Branchen an – insgesamt 32 verschiedene Cluster von «Einzelhandel», über «Grosshandel» bis hin zu «Dienstleistungen» oder «Autoproduktion».
  
  

Diesen Apps würden kuratierte Inhalte auch guttun

Kuratierte Inhalte bieten vielen Kundenportalen und Apps den Mehrwert, den Kundinnen und Kunden wünschen. Welche Art von Content nützlich sein kann, zeigen folgende exemplarisch gewählten Branchen und Unternehmen. Ein Gedankenspiel.

Versicherungen: Versicherungsdienstleister wie Axa oder Mobiliar können Versicherten einen Mehrwert mit kuratierten Artikeln bieten. Mögliche Themen für nützliche Tipps und Tricks: Vorsorge und dritte Säule, Haus- und Garten, Fahrzeuge oder Haustiere – passend zum jeweiligen Portfolio der Kundinnen und Kunden.

Gesundheit: Gesundheit, Bewegung, Ernährung oder Fitness: Themen, die alle Menschen etwas angehen, sind prädestiniert für Krankenkassen wie Atupri, CSS oder Visana. Sie besitzen die nötige Expertise auf diesen Gebieten und sind dementsprechend auch glaubwürdige Absender für kuratierte Inhalte.

Immobilienplattformen: Immoscout und andere Immobilienplattformen kuratieren je nach Zielgruppe Artikel mit Tipps und Tricks für günstige und schnelle Umzüge, alles rund um Hypothekarzinsen, Wissenswertes zu Smart Homes, Minergie und Solarpanels.

Hotels und Reisen: Böten die SBB in Ihrer App nebst der Möglichkeit Billette zu kaufen auch kuratierte Inhalte mit Ausflugtipps an, würden dann mehr Menschen öfter den Zug nehmen? Vermutlich schon. Gleiches gilt für Buchungsplattformen wie Booking oder Ebookers oder regionale ÖV-Anbieter wie die ZVV oder BLS.

Möbelhandel: «Do it yourself» und «Einrichtungstipps» sind wohl die meistgesuchten Keywords in Zusammenhang mit dem Möbelhandel. Anbieter wie Ikea, Micasa oder Pfister können sich dies zu Nutze machen und ihren Kundinnen und Kunden kuratierte Artikel zu diesen Themen anbieten.

Konsumgüter: Lebensmittelproduzenten wie Emmi oder Lindt & Sprüngli sind nicht wirklich im Endkundengeschäft. Dennoch könnten sie mit kuratierten Artikeln mit Hintergrundinformationen, Tests oder Rezepten zu ihren Lebensmitteln gleichzeitig Service bieten und die Kundenbindung stärken.

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